10. Monitor, Maus, Tastatur

Natürlich braucht ihr weitere Komponenten, um euren PC ordnungsgemäß nutzen zu können. Dazu gehören in der Regel Monitor, Maus und Tastatur. Diese sollen in diesem Kapitel besprochen werden. Zusätzlich gibt es wie üblich wichtige Tipps, die bei der Auswahl zu beachten sind.

Zum Monitor

Ein handelsüblicher 24-Zoll Bildschirm für den PC
Ein handelsüblicher 24-Zoll Bildschirm für den PC

Der Monitor (oder Bildschirm, Anzeige, Display) zeigt euch das Bild, welches von der Grafikkarte berechnet wird, an. Er hat verschiedene Größen, die in Zoll (ein Zoll ca. 2,5cm) gemessen werden. Dabei gilt die Bildschirmdiagonale. Ein üblicher PC-Monitor hat 22-24 Zoll Bildschirmdiagonale, also ca. 56-61 cm. An der Hinterseite befinden sich in der Regel die Anschlüsse für die Grafikkarte. Die wichtigsten Kriterien für den Kauf führen wir im folgenden genauer vor.

Begriffe zur Technik

„Die Technik, die Technik!“ heißt es so schön. Was genau ist denn damit gemeint? Gemeint ist die verwendete Bildschirmtechnik, um die vorhandenen Pixel mit Farbe zu füllen. Zu unterscheiden sind TN-, IPS- und VA-Bildschirme. Aber vorab müssen wir ein paar allgemeine Begrifflichkeiten klären:

  • Reaktionszeit: Die Zeit die ein Pixel benötigt, um seine Farbe zu wechseln. Je niedriger, desto besser. Für ein möglichst flüssiges Bild.
  • Blickwinkel: gibt den Betrachtungswinkel ohne Farbverfälschung an. Schaut man von der Seite auf einen Display, so verschwimmen die Pixelfarben. Je höher der Blickwinkel, desto besser.
  • Bildschirmauflösung: Anzahl der vefügbaren Pixel, angegeben in Breite x Höhe. Gängig ist z.B. die Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln.
  • Helligkeit: Die Helligkeit des Displays wird in Candela pro Quadratmeter (q/m^2) gemessen. Eine Helligkeit von 300 q/m^2 sind ausreichend, bei helleren Bildschirmen werden die Augen strapaziert.
  • Kontrast: Es gibt einen nativen und einen dynamischen Kontrast. Der native oder echte Kontrast gibt den Helligkeitsunterschied zwischen dem hellsten und dem dunkelsten Pixel in einem Bild an. Ein Kontrast von 1000 : 1 ist als gut zu bezeichnen. Der dynamische Kontrast liegt um ein vielfaches höher, denn dabei wird die Hintergrundbeleuchtung mit einberechnet, welche sich dynamisch abschaltet und so ein tieferes schwarz erzeugt. Jedoch beziehen sich die Werte auf aufeinander folgende Bilder mit wechselnder Hintergrundbeleuchtung. Das ergibt Werte von 10 Mio : 1 und höher. Dies wird gern zu Marketingzwecken ausgenutzt. Achtet also auf den nativen Kontrast, dieser sollte mindestens 800 : 1 aufweisen.
  • Bildwiederholrate: Gibt in Hertz an, wie oft der Monitor das Bild in einer Sekunde aktualisieren kann. Prinzipiell die FPS des Bildschirms. Gängig sind 60 Hertz. Gaming-Monitore können teilweise bis zu 240 Hz darstellen.

Bildschirmtypen

Zu den Bildschirmeigenschaften zählen hauptsächlich die oben genannten Punkte. Ich hatte bereits die verschiedenen Bildschirmtypen angerissen, nun möchte ich etwas genauer auf die einzelnen Displayarten eingehen. Der wesentliche Unterschied zwischen den Paneltypen ist die Anordnung der Flüssigkeitskristalle. LCD (Liquid Crystal Display) ist dabei die grundlegende Technik. Neue LCD-Displays nutzen anstatt von Leuchtstoffröhren effizientere LED’s, diese Modelle werden dann auch LED-Display genannt. Die wichtigsten Paneltypen findet ihr unten.

  • TN: Twisted Nematic Display, besitzt eine kurze Reaktionszeit und ist relativ günstig. Schwächen sind die Kontrastwerte und der kleine Betrachtungswinkel.
  • IPS: In-Plane-Switching, hat höhere Kontrastwerte und Betrachtungswinkel als TN, dafür ist die Reaktionszeit etwas höher (5-9ms) und der Stromverbrauch ist durch die Hintergrundbeleuchtung etwas höher.
  • VA: Vertical Alignment, stellt eine Art Kompromiss aus TN- und IPS-Technik dar. Noch bessere Kontrast- und Schwarzwerte.

Achja, da gibt es noch den Begriff TFT (Thin Film Transistor). TFT ist eine Weiterentwicklung des LCD-Panels. Hier hat jeder Pixel seine eigene Schaltung. Der Begriff wird mittlerweile synonym zum LCD-Begriff verwendet.

Ausstattung und Ergonomie

Zu der Ausstattung zählen die Anschlüsse des Bildschirms. Aktuelle Bildschirme besitzen u.a. HDMI-, DVI- oder Displayport Anschlüsse. Dabei könnt Ihr HDMI als Nachfolger für die DVI-Schnittstelle betrachten. Ein weiteres nennenswertes Merkmal aktueller Monitore ist der Sound. Zwar werden die meisten von euch eigene Soundanlagen oder Headsets für die Musikwiedergabe nutzen, dennoch sind zusätzliche Lautsprecher im Monitor von Vorteil. Weiter sind die Einstellungsmöglichkeiten, die wir als Nutzer an dem Gerät haben, von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Hilfreich ist eine justierbare Helligkeit/Kontrast sowie andere Anzeigeeffekte.

Der Punkt Ergonomie sollte gerade für Viel- und Büronutzer erwähnt werden. Darunter versteht man die Verstellbarkeit des Displays. Ist der Standfuß höhenverstellbar? Ist das Display dreh- und neigbar? Übrigens sollte der Bildschirm optimalerweise so aufgestellt werden, dass die obere Bildschirmkante unterhalb der Augenhöhe liegt. Zum Thema Ergonomie am Arbeitsplatz gibt es unter https://ergonomie-am-arbeitsplatz.de/ergonomischer-bildschirm/#ergonomische-anpassungen weitere detailreiche Informationen.

Ein ergonomischer Bildschirm
Ein ergonomischer Bildschirm

FreeSync, G-Sync und V-Sync

Wer aufgepasst hat, dem wird aufgefallen sein, dass die Hertzrate eines Bildschirms die möglichen darstellbaren Bilder oder Frames pro Sekunde angibt, z.B. 60Hz. Aber was ist, wenn die Grafikkarte stark ist und 100 Frames berechnet? Dann müssen die 100 Frames mit den möglichen 60 des Bildschirms synchronisiert werden. Passiert dies nicht, kommt es zum berühmten Screen-Tearing. Da Grafikkarte und Monitor asynchron die Bilder verarbeiten, können sich die Bildinhalte blockweise überlagern. Um dies zu verhindern verfolgen die Grafikkarten-Hersteller AMD und NVIDIA eigene Ansätze.

  • G-Sync: NVIDIA’s Methode. Ein Zusatzschip im Monitor passt die Bildwiederholrate im Bildschirm dem der Grafikkarte an. Vorteil: Jedes Bild wird synchronisiert angezeigt, Ruckeln und Tearing wird vermieden. Nachteil: Der Chip ist zusätzliche Hardware und kostet entsprechend mehr.
  • FreeSync: AMD’s Methode. Funktioniert ähnlich nur ohne Zusatzchip, daher die kostengünstige Variante. Nachteil: Funktioniert nicht immer so gut wie G-Sync, und wird weniger ausgiebig geprüft.

Für beide Methoden braucht Ihr a) eine entsprechende Grafikkarte vom jeweiligem Hersteller, und b) einen Monitor der das entsprechende Sync-Verfahren unterstützt.

Und V-Sync? V-Sync ist die ältere Methode, um die Bilddarstellung zwischen Grafikkarte und Monitor zu synchronisieren. Dabei wird die Grafikkarte gedrosselt auf die Bildwiederholrate des Bildschirms. Dies funktioniert aber nur, wenn die Grafikkarte schneller rechnet als der Monitor Bilder ausgeben kann. Andersrum werden Bildstottereffekte verstärkt, wenn V-Sync aktiviert ist, aber die Grafikkarte zu schwach für Bildrate des Bildschirms ist. V-Sync arbeitet also nur dann zuverlässig, wenn Ihr eine den Anforderungen gewachsene Grafikkarte besitzt. Das gute: Die Technik ist so gut wie immer nutzbar, dank Softwareimplementierung in der Grafikkarte.

Die Maus

Eine kabellose Gaming-Maus mit Mausrad und Sondertasten

Wir wollen ja kein Käse kaufen. Stattdessen soll dieser Abschnitt der Maus gewidmet werden. Es gibt verschiedene Mausmodelle, und auch hier gibt es wieder eine Liste an Eigenschaften, die bei der Auswahl der handlichen Hardware zu berücksichtigen sind.

Mauseigenschaften

  • Verbindung: Ob Kabelgebunden oder per Funk: Dies kann für den einen oder anderen ein wichtiges Kriterium sein. Funkmäuse kommunizieren entweder über Bluetooth oder per 2.4 GHz Funk. Bluetooth ist zu bevorzugen, denn hier benötigt ihr nicht zwingend einen Empfangsadapter. Bei der 2.4 GHz Variante hingegen schon.
  • Ergonomie: Die Maus sollte gut in der Hand liegen. Probiert dazu möglichst im nahegelegenen Technik-Shop ein paar Mäuse aus. Alle Tasten sollten gut erreichbar sein (Linkshänder?). Die Größe sollte der eigenen Hand angepasst, und das Mausrad gut zu bedienen sein. Spezielle Gripflächen können in schwitzigen Situationen hilfreich wirken.
  • Batterie/Akku: Bei Funkmäusen sollte auf die Batterielaufzeit geachtet werden. Abhilfe zu den nervigen Batterien schaffen Akkumäuse, welche per USB-Kabel geladen werden können.
  • Empfindlichkeit: Gerade für Gamer interessant. Die Empfindlichkeit wird in dpi (dots per inch) angegeben. 1.000 dpi heißt soviel wie „1000 Abtastpunkte pro 2,5cm Mausweg“. Damit kann die Maus noch präziser auf die Pixel des Bildschirms übertragen werden. Alles über 1.000 ist als gut zu betiteln.
  • Lift-Off-Distanz: gibt an, wie hoch die Maus vom Untergrund hochgehoben werden kann, bis sie ihre Position nicht mehr richtig erkennt.

Laser vs. Optische Maus

Bei der Ermittlung der Mausposition werden zwei wesentliche Technologien verwendet. Bei der Lasermaus wird, wie der Name schon sagt, ein Laser genutzt, um die Fläche unter der Maus abzutasten. Durch den gebündelten Lichtstrahl erfolgt eine genauere Abtastung (höherer dpi-Wert). Auch kommt ein Laser besser mit glatten, spiegelnden Oberflächen klar. Vielleicht kennt Ihr das Phänomen, dass wenn Ihr die Maus anhebt, der Mauszeiger auf eurem Bildschirm ein kleines Tänzchen hinlegt (Sparkle-Effekt). Dann habt Ihr höchstwahrscheinlich eine Optische Maus. Diese nutzt LED-Licht, um den Untergrund abzutasten. Dazu errechnet ein Prozessor aus dem aufgenommenen Bild die aktuelle Position. Optische Mäuse haben einen geringeren dpi-Wert, fühlen sich aber trotzdem ähnlich präzise wie Lasermäuse an. Soll die Maus möglichst auf unterschiedlichen Untergründen funktionieren, rate ich zu einer Lasermaus. Beim Verwenden eines Mauspads kann ohne Probleme zu einer Optischen Maus gegriffen werden.

Die Tastatur

Gaming Tastatur mit Hintergrundbeleuchtung und Multimedia-Tasten

Es kann irgendwann anstrengend werden, lange Texte zu tippen (ha!). Wichtigen Einfluss darauf hat das Eingabegerät Nr.1 für den PC, die Tastatur. Auch die Tastatur gibt es in Kabelgebunden und in Funk. Hier gelten dieselben Eigenschaften wie schon bei der Maus. Weitere nennenswerte Eigenschaften sind die Anschlagmethode und die Tastenbeleuchtung.

Tastatureigenschaften

  • Anschlag: es gibt zwei verschiedene Tastenanschlag-Mechanismen: Rubberdome und die mechanischen Tastaturen. Bei Rubberdome wird mittels eines Gumminippels der Tastendruck ausgelöst. Dadurch ist das Tippen leiser und fühlt sich etwas „schwammiger“ an. Bei mechanischen Tastaturen wird der Anschlag mittels Kunststoffgerüsten und Federn ausgelöst. Dadurch ist sie etwas lauter beim Tippen, aber die Tasten haben auch eine höhere Tipp-Lebensdauer. Außerdem ist der Anschlag präziser und „knackiger“. Eine mechanische Tastatur ist deswegen oft empfehlenswert.
  • Makros/Sondertasten: Manche Tastaturen lassen sich für den eigenen Zweck „programmieren“, sprich Makros erstellen. Dazu könnt Ihr den Makrotasten eigene Shortcuts oder Tastenkombinationen zuweisen. Weitere Sondertasten sind z.B. für die Musikwiedergabe oder andere Funktionen zuständig. Dies kann sehr praktisch sein.
  • Tastenbeleuchtung: Gerade für Gamer oder Nachteulen interessant. So kann problemlos im dunkeln getippt werden. Spezielle Farbeinstellungen können einen wichtigen optischen Faktor bei der Auswahl geben.
  • Tastaturlayout: Für unterschiedliche Sprachen gibt es unterschiedliche Tasten und somit Layouts. Für Deutschland liegt das DE-Layout nahe. Das amerikanische Layout ist z.B. dem deutschen sehr ähnlich, lediglich ein paar Tasten/Buchstaben sind ausgetauscht.
  • Numpad: ein zusätzlicher Bereich auf der rechten Seite der Tastatur mit numerischen Tasten. Früher Standard, heutzutage kann man aber auch ohne leben, um Platz auf dem Schreibtisch einzusparen.
  • N-Key-Rollover: viele Tasten können gleichzeitig gedrückt werden, ohne dass die Eingabe verfälscht wird? Das N steht für eine beliebige Zahl. Ein 6-Key-Rollover ist meist ausreichend fürs Spielen, da wir die Tastatur mit maximal 5 Fingern bedienen.

Mechanische Tastaturen

Ein paar mehr Worte zum Thema mechanische Tastaturen. Diese werden aufgrund ihres direkteren Tastenaschlages von Gamern bevorzugt. Durch die Mechanik wird weniger Druck auf die Tasten benötigt, um sie auszulösen. Desweiteren müssen die Tasten weniger tief eingedrückt werden. Dennoch ist ein hör- und fühlbares Feedback vorhanden. So kann sichergestellt werden, dass die Taste auch wirklich gedrückt wurde. Die Rubberdomes der Nicht-mechanischen Tastaturen verschleißen schneller, deswegen wird der Druckpunkt irgendwann ungenauer. Dafür sind sie aufgrund des verwendeten Gummilagers auch leiser. Mechanische Tastaturen sind etwas teurer als ihre Pendants mit den Rubberdomes, sind es aber auf jeden Fall wert. Tiefergehende Infos über die verschiedenen Tastentechnologien, die fürs erste nicht weiter wichtig sind, findet ihr unter https://www.mechanical-keyboard.org/de/mechanische-tastatur-vorteile-nachteile/.

Ergonomische Tastaturen

Schon wieder die Ergonomie. Aber das ist auch wichtig! Um Gelenk- und Muskelverspannungen beim Vielschreiben am Arbeitsplatz zu vermeiden, empfiehlt sich eine ergonomische Tastatur. Die Tastenfläche ist in einer besonderen Weise gebogen, um die Hände und Haltung zu schonen. Mittels gemütlicher Handballenauflage und verschiedenen Verstellmöglichkeiten sorgen sie für schmerzfreie Langzeitarbeiten am PC, da die Hände natürlicher auf der Tastatur liegen.

Eine ergonomische Tastatur
Eine ergonomische Tastatur

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